Winter 21 - Events, Trigger und ein Release

Paradigmenwechsel

[A platform that is] "event driven instead of trigger driven"

Der Hintergrund: #TrailblazersInnovate ist eine Video Serie, die - ich darf's nicht laut sagen - statt der Dreamforce gerade als Live Stream jeden Dienstag läuft. Vom HomeOffice statt von der Bühne in Moscone West hat Wade Wegner vergangenen Dienstag das neue Plattform-Paradigma verkündet.

Bis auf den einen oder anderen neuen Channel ("Consent Event Stream") oder Details im Event Publishing (s. u.) hat Wade Wegners Ansage mit dem Winter 21 Release nicht viel zu tun. PR-mäßig ist die Katze damit aber endlich aus dem Sack. Trigger sind out, sagt jetzt auch das offizielle Salesforce Marketing.

Verschwiegen dabei bleibt, daß Trigger aktuell eine riesige Rolle spielen und sie nicht "mal schnell" durch Events auszutauschen sind. Technisch sind Platform Events gegenwärtig als Apex Trigger aufgehängt - Marketing hin oder her.
Trigger gewährleisten, was ich bei vielen Events selbst bedenken muß: Konsistenz - gerade auch in der Rückabwicklung - durch eine geschlossene Transaktion.
Außerdem kosten Trigger nichts, Subscriptions aber gegebenenfalls schon.

Apropos Dreamforce: Aktuell höre ich wenig über Customer 360 (Data Manager), es ist zu einem dynamischen Produkt mit häufigen Releases gewachsen. Ich kenne gegenwärtig niemand mit HandsOn bzw. Kosten-Nutzen Erfahrung.

Second Generation Packaging; Compliance Updates

Winter 21 bringt eine Reihe lesenswerter Updates für Päckle-Schubser zweiter Generation mit - besonders der Package Ancestry Tree und die Option, (nicht releaste) Paket-Versionen löschen zu können. Es gibt Verbesserungen in Puncto @namespaceAccessible - und nein, an der Lightning Restriktion hat sich nichts geändert.

Packaging2 als der neue "Standard Packaging Prozeß" wird zusehends reifer. Persönlich bin ich froh, auf lang ausgetretenen Pfaden zu arbeiten. Neue ISVs, die mit Second Generation anfangen, haben spannende neue Möglichkeiten, Pakete zu schnüren - aber jede Kinderkrankheit ist schmerzhaft, bis alles wirklich ausgereift ist.
Für alte und neue ISV Hasen ändert sich, daß für die Subscriber Login Console Multifactor-Authentification nötig wird.

Das Kleingeschriebene in der Salesforce Trust & Compliance Dokumentation, wer liest das nochmal? Da steht zum Beispiel drin, daß Salesforce sich von Cognizant als "Sub Processor" verabschiedet hat.

Hallelujah in der Apex Welt

Ein großes Hallelujah ging durch die Apex Welt mit der Ankündigung des sogenannten Safe Navigation Operator '?'. Da sagt ein Bild mehr als tausend Worte.

Beta, Piloten und viele Produkte

Beta, Beta, Beta und auch noch Leckerbissen wie (GA and Beta) bei Dynamic Actions oder Piloten im Pilot: Die Data Processing Engine soll Daten innerhalb Salesforce im großen Stil aggregieren - allerdings nur für Manufacturing Cloud Kunden mit Rebate Piloten. Ditto für Batch Management - ebenfalls ein Pilot, der nur für Kunden des Rebate Piloten verfügbar ist.

Gerade die letzten beiden sind Beispiele von Funktionen, die ich mir für alle wünschen würde. Sie werden aber als properietäre Teile der Industry Clouds ausgerollt. Dieses Release wurde massiv in die Public Sector Cloud investiert. Innovation, ist mein Eindruck, verteilt Salesforce mittlerweile sehr strategisch auf Verticals - besonders auch technisch: Die einzelnen Industry Clouds kriegen eigene Metadaten-Updates, eigene Release Notes und eigene Release Zyklen. Der Mehrwert des Lesen der Release Notes en gros ist zu hinterfragen:
Denn vor dem Hintergrund dieser Entwicklung verlieren die drei großen Salesforce-Release-Zyklen an Bedeutung. Und selbst innerhalb des Release Zyklusses sind zahlreiche Feature durch eigene Lizenzen abgekoppelt.
Praktisch wäre da ein "Scan my Features" Knopf, der mir die Release Notes auf meine Org/Funktionen zusammendampft.

Dabei sehe ich immer wieder größere Gaps zwischen "Käuflich als Produkt zu erwerben" und "Gewerblich einsetzbar". Salesforce CMS ist ein Beispiel aus diesem Releases, da das CMS bisher ohne File Upload vom eigenen Computer auskommen mußte. Auch schön: "Salesforce Order Management" gibt es nicht erst seit gestern, Rückabwicklung (Return Orders) sind allerdings neu in diesem Release und immer noch mit einiger Handarbeit verbunden.

Rebranding - alter Wein in neuen Schläuchen nur nicht Work.com

Experience Cloud. Erst Portals, dann Communities - jetzt eben Experience Cloud. Es soll wohl um "Digital Customer Experience" gehen - was vor dem Hintergrund, wie viel sich mit Communities (+ CMS) erreichen läßt, nicht überrascht. Da Salesforce seit einigen Jahren hoch regulierte Industrien wie Banken und Versicherungen begleitet, werden auch alle Sicherheitsupdates in puncto Public Site Guest User verständlich - was seit dem Sommer Release ein heißes Thema ist. In manchen Bereichen ist Salesforce auch wieder zurückgerudert - zum Beispiel bei Flows und Externen Standard Profilen (s. u.).

Was im Sommer noch Einstein Analytics war, heißt jetzt Tableau CRM. Ich weiß nicht, was das konkret für die ursprüngliche Wave Technologie bedeutet. Dabei kann ich nur vermuten, daß sich die Technologien - im besten Falle - irgendwo in der Mitte treffen werden. Auf kurze Sicht erwarte ich auch kein großes Umlernen auf Plattformseite.

Field Service Lightning heißt nur noch Field Service.

Work.com wird WDC. WDC fliegt im Februar 2021 aus den Orgs raus, das ursprüngliche Work.com Produkt ist damit begraben. New Work in Zeiten globaler Pandemie sind der neue Fokus als Produkt mit eigenen Release Notes.

Breaking Changes

Nicht geschafft

  • Removed: Do More with Opportunity Products

    We removed lookup relationships between OpportunityLineItem and other objects while we make some changes to this feature.

    Schade.

  • Removed: AiVisitSummary from Consumer Goods Cloud

  • Removed: Block Activity from Automated Emails with Einstein Activity Capture

  • Removed: Tap Into Salesforce from Your Home Screen with the Quick Navigation Widget

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